Abgereichertes Uran

Abre­icherung ist ein Begriff aus der Kern­tech­nik. Er beze­ich­net all­ge­mein die Ent­fer­nung eines oder mehrerer Iso­tope eines chemis­chen Ele­ments aus dem natür­lichen Isotopengemisch.

Das bekan­nteste abgere­icherte Pro­dukt ist das als Tails beze­ich­nete abgere­icherte Uran, auch als DU (engl.: deplet­ed ura­ni­um, Q‑metal, deple­tal­loy oder D‑38). Darut­ner ver­ste­ht man Uran, bei dem der Anteil der spalt­baren Iso­tope U‑234 und U‑235 geringer ist als bei dem natür­lich vork­om­menden Iso­topengemisch (natür­lich­es Uran beste­ht aus etwa 99.27% U‑238, 0.72% U‑235— dem spalt­baren Iso­top, und 0.0055% U‑234).
Es fällt als Abfall­pro­dukt bei der Uranan­re­icherung an. Bei der für Kraftwerks-Brennstäbe üblichen Anre­icherung auf etwa 3% U‑235 fall­en in heuti­gen Anre­icherungsan­la­gen je Tonne Kern­brennstoff etwa 5,5 Ton­nen abgere­ichertes Uran an.

Auf­grund seines (als Abfall­pro­dukt) gerin­gen Preis­es in Verbindung mit ein­er sehr hohen Dichte — etwa 19,2 g/cm³ gegenüber 7,85 g/cm³ bei Stahl und 11,34 g/cm³ bei Blei; wird es als Uran­mu­ni­tion in panzer­brechen­den Geschossen einge­set­zt, die durch ihren Urankern bei geringer Größe eine hohe Masse und daher eine enorme Durch­schlagskraft besitzen. Eine Alter­na­tive für DU wäre das stark kreb­ser­re­gende Wol­fram, welch­es allerd­ings viel teur­er ist.

Anwen­dung fan­den diese Geschosse in größerem Maße unter anderem im Krieg der USA gegen den Irak und in Afghanistan, dem NATO Ein­satz im Koso­vo (Koso­vo-Krieg) und ver­mut­lich auch in Lybien.

Zivile Nutzung:

  • Abgere­ichertes Uran als platzs­paren­des Aus­gle­ichs­gewicht im Flugzeug­bau ver­wen­det. Zur Ver­mei­dung von Kon­t­a­m­i­na­tio­nen und Strahlen­be­las­tung wird das Uran in Gehäusen aus Stahlblech oder Alu­mini­um eingeschweißt, was aber keine 100%ige Sicher­heit bietet. So kam es z.B. beim Absturz des Flugzeuges El-Al-Flug 1862 nahe Ams­ter­dam zu ein­er Freiset­zu­ung von DU in die Umgebung.
  • Weit­ers wird DU als Farb­stoff in bes­timmten Pro­duk­ten wie Zah­n­porzel­lan ver­wen­det. Auch in der Ana­lytis­chen Chemie find­et es als Färbe­mit­tel in der Elek­tro­nen­mikroskopie Anwendung.
  • In indus­triellen Radi­ogra­phie-Kam­eras kommt DU als Abschir­mung  zum Einsatz.

Militärische Nutzung:

Infor­ma­tion zur mil­itärischen Ver­wen­dung find­est Du hier sowie unter dem Menüpunkt Mediathek.



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